Für viele gilt La Palma als die schönste der kanarischen Inseln! Die Insel befindet sich am westlichsten Ende der Inselgruppe der Kanaren und wird von vielen Einheimischen „La isla bonita“ (Die schöne Insel) genannt.
Bereits nach wenigen Tagen Aufenthalt auf dieser Insel kann ich persönlich das gut nachempfinden! Als Naturliebhaber und Individualtourist habe ich La Palma nämlich ziemlich schnell sehr schätzen gelernt! La Palma ist ein Wanderparadies mit einem eindrucksvollen Kontrast aus Vulkankratern, Bergen, Wäldern und malerischen Buchten am Meer. Die Insel ist viel weniger touristisch erschlossen als manche andere Kanareninseln und genau das ist es auch was mir hier auf Anhieb gut gefallen hat.
Große Hotelanlagen und touristische Ort sucht man auf der Insel sehr lange. Ganz landestypisch habe ich auch beschlossen für unseren Aufenthalt zwei Fincas zu mieten, die perfekte Unterkunftswahl für uns, denn so sind wir zeitlich völlig flexibel und unabhängig!
Topografie und Klima auf La Palma
Unzählige steile Straßen durchziehen die Insel, innerhalb kurzer Zeit legt man mitunter sehr viele und beeindruckende Höhenmeter zurück. Auch die Küsten sind sehr hügelig, es gibt viele Steilküsten, die wunderschöne Buchten mit schwarzen Sandstränden einrahmen. Wie bei allen kanarischen Inseln wird der stürmische Atlantik an den schroffen Küstengebieten deutlich spürbar und man kann sich hier fotografisch so richtig austoben, wenn man diese Art der Fotografie so gerne hat wie ich.
Im Nordosten der Insel gibt es einen wunderbaren Lorbeerwald, der zum Wandern und Erkunden einlädt.
Auf La Palma herrscht ganzjährig ein sehr mildes Klima und die Insel besticht durch eine vielseitige Vegetation. Die Natur ist auf La Palma sehr facettenreich. Wie alle kanarischen Inseln ist auch La Palma vulkanischen Ursprungs, aber auf keiner anderen kanarischen Insel macht sich dies so beeindruckend bemerkbar wie hier!
Cumbres und Caldera
Ein absolutes Muss bei einem Besuch La Palmas ist nämlich die riesige Caldera de Taburiente! Es handelt sich hierbei um einen vulkanischen Einsturzkrater mit einem unglaublichen Durchmesser von neun Kilometern und einem Umfang von 28 Kilometern, die teilweise sehr steil ansteigenden Kraterwände sind bis zu 2.000 m hoch!
Im gleichnamigen Nationalpark Caldera de Taburiente gibt es unzählige, wunderschöne Wanderwege, hohe Gipfel, Wasserfälle und jede Menge kanarische Kiefern (Pinien), die zwischen dem Vulkangestein wachsen. Wohin man auch blickt: Fast überall findet man dunkle, erstarrte Lavamassen, Gesteinsformationen, tiefe Schluchten und schroffe Felslandschaften vor – absolut beeindruckend!
La Palmas höchster Punkt
Im Inselnorden führt eine spektakuläre Passstraße in unzähligen Serpentinen die Straße steil bis fast zum höchsten Punkt der Insel hinauf. Die letzten Meter kann man bequem zu Fuß zum Aussichtspunkt wandern: zum 2.426 m hohen Roque de los Muchachos. Hier steht man direkt vor dem gigantischen Kessel der Caldera und hat einen faszinierenden Blick in die Tiefe und über die karge, vulkanische Berglandschaft.
Den Nachthimmel mit den vielen Sternen kann man hier ebenfalls gut bewundern. Deswegen gibt es hier auf dem höchsten Punkt der Insel gleich mehrere Observatorien.
Wir verbringen hier oben einige Morgen- und Abendstunden und erhoffen uns schöne Licht- und Nebelstimmungen. Typisch für die Kanaren ist jedoch auch die Calima. Eine Wetterlage, die aufgrund der Ostwinde Staub und Sand aus der Sahara bringt. Je nach Stärke, ist dies mitunter deutlich in der Luft zu sehen und zu spüren. Während unseres Aufenthaltes wird die Calima von Tag zu Tag immer stärker und so ist es am Morgen und am Abend oft ziemlich trüb. Perfektes Fotowetter zu Sonnenauf- und untergangszeiten in der zweiten Wochenhälfte unseres Aufenhaltes sieht anders aus, aber wir machen das beste daraus und lassen uns davon nicht die gute Laune vermiesen.
Der Süden von La Palma
Nicht weniger beeindruckend ist der Süden der Insel. Er bildet einen schönen Kontrast zum grünen und waldreichen Inselnorden. Die kleinsten und jüngsten Vulkane La Palmas befindet sich hier. Die Landschaft zwischen den Vulkanen San Antonio und Teneguía ist bizarr und extrem karg. Die gesamte Umgebung erinnert an eine Mondlandschaft, die zu erkunden sehr viel Spaß macht.
Nach einem Kurzbesuch am Krater des Vulkan Antonios (man muss hier Eintritt bezahlen) und der Umgebung des Vulkans Teneguía fahren wir bis ganz in den Süden und erkunden so ziemlich alle Küstenstraßen und -wege.
Wanderparadies
Egal ob man sich im Norden oder im Süden der Insel befindet, Wanderwege gibt es überall unzählige! Einer der beliebtesten und bekanntesten Wanderwege auf La Palma ist die „Ruta de los Vulcanes“. Wie der Name bereits verrrät, verläuft diese Wanderstrecke an vielen großen Vulkanen im südlichen Teil von La Palma vorbei. Die gesamte Tour ist ungefähr 18 km lang, bei einem maximalen Höhenunterschied von 1.207 Metern und startet oder endet im südlich liegenden Bergdorf Los Canarios. Die Wanderstrecke liegt im Naturpark Cumbre Vieja und mit etwas Kondition ist diese Route eine der interessantesten auf La Palma, die immer wieder bergauf und bergab über den gesamten südlichen Bergkamm führt. Ausblicke über weite Teile der Insel bis zu den Nachbarinseln und in zahlreiche Vulkankrater sind gewiss. Immer wieder geht es dabei durch angenehm Schatten spendende Pinienwälder und auf weichen Nadelteppichen.
Einen Teil dieser Route gehen wir auch. Vom Picknickplatz Refugio El Pilar marschieren wir in Richtung Pico Birigoyo und dann weiter zum Pico Nambroque. Die „Vulkanroute“ lässt sich auch kaum vermeiden, denn immer wieder kreuzt oder begeht man zumindest ein Stück lang die Wege der „Ruta de los Vulcanes“. Wir überqueren ein altes Lavageröllfeld und finden hier unzählige Fotomotive. Der Kontrast der frisch austreibenden Pflanzen zum dunklen Lavagestein ist einfach herrlich anzusehen.
Auch im angrenzenden Pinienwald halten wir uns einige Zeit auf bevor wir weitermarschieren. Mich faszinieren die Pinien einfach unglaublich! Sie trotzen mit ihrer dicken Rinde den Waldbränden und treiben immer wieder neu aus. An den Baumstämmen sind äußerlich nur die dunklen Verkohlungsspuren zu erkennen.
Vulkan Martín
Ganz spontan entscheiden wir uns auch am letzten Tag noch für eine ausführliche Wanderung. Auf den Vulkan Martín wollen wir hoch, dessen Bilder sehr interessant aussehen und der Wanderweg vielversprechend klingt.
Der Weg führt zuerst durch eine Pinienwaldlandschaft, den Vulkan Martín hat man recht bald im Blick und so ist die Wegführung klar. Zuerst marschieren wir auf weichem Kiefernnadeln, bald auf Lavasand, der das Vorankommen auf dem immer steiler werdenden Weg erschwert. Die Ausblicke über die Lavafelder entschädigen aber. Immer wieder bin ich verwundert wie die Pinien hier an den unwirtlichsten und vom Winde zerzausten Stellen überleben und wachsen können und welch schönen Farbkontrast sie zu dem dunklen Boden geben.
Die meisen Zeit sind wir hier alleine unterwegs und kämpfen uns den beschwerlichen Weg empor. Nach 600 Höhenmeter sind wir endlich oben angekommen, die Strapazen sind sofort vergessen und wir genießen den Ausblick bis runter ans Meer und in den Kraterkessel.
Die verschiedenen Gesteinsarten und -farben am Krater faszinieren, von gelb und orange bis rot und schwarz glänzend liegen sie vor uns.
Auch dieser Vulkangipfel (1.563 m) liegt auf der „Ruta de los Vulcánes“ und er ist einer der ersten Gipfel der Route, wenn man sie von Süden nach Norden begeht.
Diese Wanderung bildet den schönen Abschluss eines tollen Inselaufenthalts. Ein weitere kanarische Insel, die mich extrem begeistert und ich deswegen sehr gerne bald wieder kommen möchte!
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