Das Steinerne Meer ist eine faszinierende alpine Karsthochfläche im Lechquellengebirge bei Lech in Vorarlberg und befindet sich in einer Höhenlage zwischen 2.050 und 2.100 m. Hier findet man Millionen Jahre alte Zeugnisse über die maritime Vergangenheit dieser Gegend. Bei den Gesteinen des Steinernen Meeres handelt es sich ursprünglich um Meeresablagerungen, die im Verlauf von vielen Jahren versteinerten. Hier kann man eintauchen in die Welt einzigartiger, bis zu 200 Millionen Jahre alter Fossilien!
Dieses außergewöhnliche Gebiet lässt sich am besten bei einer wunderschönen Rundwanderung näher entdecken. Vom Parkplatz der Formarinalpe zweigt auf der rechten Seite ein Wiesenweg ab, der vorbei über die Alpweiden ein kleines Stück neben des Lechs entlang führt.
Nach einem kleinen Anstieg trifft man auf ein kleines Korallenriff, dem ersten Vorboten des Steinernen Meeres. Die Spannung steigt, die Landschaft sieht jetzt schon sehr faszinierend aus!
Weiter führt der markierte Weg entlang durch das Karstgebiet. Und endlich ist man mittendrin, in einer Gesteinslandschaft von vielfach durchlöchterten und zerklüfteten Felskörper! Die Begehbarkeit des landschaftlich reizvollen Geländes wird durch ein dichtes Netz von Dolinen, Spalten und Kluften etwas erschwert. Mit etwas Trittsicherheit und Vorsicht steht der Entdeckung dieses Gebietes aber nichts im Wege! Jegliches Schmelz- und Niederschlagswasser verschwindet in diesem verkarsteten Kalkgestein, es gibt hier keine oberflächlichen Gewässer. Wer genauer hinsieht, findet hier im Karst häuftig auch versteinerte Korallenstöcke, Schalen von Muscheln, Ammoniten und Schnecken.
Die Karstgesteine sehen stellenweise aus als wären sie mit Schnitzwerkzeugen bearbeitet worden, fast unnatürlich. Die Möglichkeiten für Detailaufnahmen und abstrakte Bildgestaltungen sind hier unendlich groß!
Kann man sich von dieser außergewöhnlichen Landschaftsform endlich trennen, führt der Wanderweg Richtung Westen weiter unterhalb des Formaletsch. Ab hier geht es wieder bergab bis zur Freiburger Hütte. Die Freiburger Hütte liegt wunderbar eingebettet in der Berglandschaft und es eröffnet sich ein traumhafter Blick über den Formarinsee und der Roten Wand im Hintergrund. Wie ein kleines Juwel leuchtet der ca. 16 ha große Formarinsee mit seinem intensiven Blau und Grün dem Wanderer auf seiner Tour entgegen. Der See ist ein Sammelbecken des Schmelzwassers und so bildet sich der Formarinsee jedes Jahr neu, sein Abfluss verläuft unterirdisch. 2015 wurde dieser Ort zum schönsten Platz Österreichs gewählt.
Von der Freiburger Hütte ist es nun nicht mehr weit zum Ausgangsort der ca. 8 km langen Rundwanderung zurück.
2 Comments
Hallo, 2017 auf unseren Weg in die Region Friaul – Julisch – Venetien, weden wir am Steinernen Meer ein paar Tage verweilen, viel viel zu schön um nur vorbei zufahren. Auf der suche nach einen schönen Stopp habe ich ihre HP gefunden.
Grüssle Jens.
Hallo Jens!
Eine gute Idee, das Steinerne Meer und die Umgebung ist wirklich wunderschön!